Junge Leute sensibilisieren


Scaramouche Academy unterstützt städtische Kampagne.

Von Anja Baumgart-Pietsch
WIESBADEN. „Luisa“, ein Film zum Thema Gewalt gegen Frauen, wurde mit jungen Darstellern und Darstellerinnen der Scaramouche-Schauspiel Academy aus Wiesbaden ge-dreht. Regisseur Mathias Gathof hat ihn realisiert, er läuft im Rathaus im Rahmen der noch bis zum 2. Dezember dauernden Ausstellung No Go Gallery für ein gewaltfreies Leben“, wahrscheinlich danach auch noch in den sozialen Netzwerken und möglicherweise auch einmal im Caligari, sagt die Leiterin der Academy, Corinna van Eijk. Die Kommunale Frauenbeauftragte Saskia Veitprang hatte bei der Akademie angefragt, ob man zu dem Thema einen Film mit Schauspielschülern erstellen könne.Diese sollten typische Szenen in einer Bar oder einem Tanz-club nachspielen bei denen es um sexuelle Belästigung geht. Matthias Gathof, ein renommierter Filmemacher aus Wiesbaden, setzt sich in seinen Projekten seit Langem mit diesem Themenkomplex auseinander. Auch Studierende der Hochschule Rhein-Main waren beteiligt. Die Scaramouche Academy habe sich sehr gerne an der Kampagne „Die Stadt gehört allen – ganz sicher“ des Frauenreferats in Wiesbaden beteiligt, so Corinna van Eijk. Die Jugendschauspielschule übernahm dabei die Besetzung der sieben Sprechrollen und mehr als 25 Komparsen, die in einem anspruchsvollen Casting ausgewählt wurden. Vor den Dreharbeiten fanden intensive Workshops zum Thema körperliche Belästigung statt.Gathof fokussiert sich in seiner Arbeit besonders auf die jüngere Generation. „Wir müssen bereits bei den jungen Menschen Bewusstsein schaffen. Deshalb entschieden wir uns, für den Kampagnen-Trailer ausschließlich junge Talente zu besetzen. Die Jugendlichen, die in den sieben Hauptrollen agierten, richten einen bewegenden Appell an ihre Altersgenossen, um das Bewusstsein für den respektvollen Umgang miteinander zu schärfen und gegen sexuelle Belästigung vorzugehen.“ Der Trailer soll nun in der Kampagne „Die Stadt gehört allen – ganz sicher“ eingesetzt werden. Ziel ist es, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. Schauspielschüler profitieren von dem Projekt „Unsere Schülerinnen und Schüler sollen lernen, respektvoll und sensibel mit anderen Menschen umzugehen und Bewusstsein für wichtige gesellschaftliche Themen entwickeln“, sagt Corinna van Eijk.
Die Scaramouche Academy setzte sich nicht nur für künstlerische Entfaltung ein, sondern auch für die Stärkung des Selbstbewusstseins. „Die Teilnahme an Projekten wie diesem ermöglicht den Schülern, sich auch außerhalb des Unterrichts weiterzuentwickeln und sich gesellschaftlich zu engagieren.“ Das sehen auch die Schüler so: „Bei Scaramouche lernen wir, motiviert und gestärkt durch den Alltag zu gehen. Wir setzen uns Ziele und achten dabei darauf, jeden Einzelnen in unserer Umgebung zu respektieren.“, so Umut-Furkan Kulaksiz, einer der Darsteller im Film. Sofia Conigliaro ergänzt: „Die Erfahrung am Filmset war für mich unglaublich bereichernd. Es war faszinierend, die Realität einer Kampagne gegen sexuelle Belästigung nachzustellen und dabei zu lernen, wie Film und Kunst eine Botschaft kraftvoll vermitteln können.“ Das ist auch genau das, was Corinna van Eijk beabsichtigt: „Durch Rollenspiele und das Spielen vor der Kamera vermitteln wir, wie man in solchen Situationen konstruktiv handeln kann. Das stärkt das Selbstbewusstsein“.
Informationen gibt es unter www.jugendschauspielschule.de.