Jugendschausspielschüler und Marketingstudenden drehen in Wiesbaden Film über protestierende Kinder


Nachrichten Wiesbaden 04.05.2016

Von Lisa Marie Christ

WIESBADEN – Mit dem Arbeitstitel „Wo wir wohnen und arbeiten, ist Leben, ohne unsere Stadt ist auch die Hauptstadt/Weltstadt Berlin nur Fassade“ hat sich die Jugendschauspielschule Scaramouche Academy in Zusammenarbeit mit Studenten des Instituts für Marketing und Kommunikation (IMK) an einem Filmprojekt beteiligt. Der Kurzfilm wurde im April dieses Jahres gedreht. An insgesamt drei Tagen durfte die Scaramouche Academy das Vorhaben tatkräftig unterstützen.

Der Kurzfilm von Regisseur Martin Keiffenheim handelt von Kindern und Jugendlichen, die durch die Schließung von sozialen Einrichtungen ihren Hobbies nicht nachgehen können, weil der Stadt die finanziellen Mittel fehlen. Damit sind die Jugendlichen aber nicht einverstanden. Sie veranstalten eine Demo. Auf den Plakaten der Kinder stehen Parolen, wie „Wo soll das nur hinführen?“ und „Für die Würde unserer Städte“. „Ich bin beeindruckt von den Schauspielkids, die unser Projekt konzentriert und engagiert unterstützt haben. Wir werden definitiv weiter mit der Scaramouche Academy zusammenarbeiten“, sagt Keiffenheim. Der Kurzfilm wird im Juni veröffentlicht. Er wird online präsentiert und für Filmfestivals eingereicht.

Anlass zu diesem Filmprojekt gibt ein parteiübergreifendes Aktionsbündnis aus dem Ruhrgebiet, das sich unter dem Titel „Für die Würde unserer Städte“ formiert hat. Dazu gehören mehr als 40 Kommunen aus Nordrhein-Westfahlen und anderen Bundesländern. Sie wollen verstärkt darauf aufmerksam machen, dass eine gerechtere Sozial- und Jugendhilfefinanzierung notwendig sei und fordern eine grundlegende Neuordnung der Kommunalfinanzen. Diese Forderung soll in sozialen Netzwerken mit einem Kurzfilm unterstützt werden. „Das Aktionsbündnis ist eine gute Sache. Man kann jetzt schon sehen, dass das Konzept unseres Filmprojekts erfolgreich dazu beitragen wird“, sagt Keiffenheim.

Über 20 Schüler

Die Leiterin der Jugendschauspielschule, Corinna van Eijk, freut sich besonders darüber, dass mehr als 20 Schüler ihrer Schule nach einem spannenden Casting in Haupt- und Nebenrollen in dem Film mitwirken durften. „Sie haben nicht nur interessante Erfahrungen an einem professionellen Filmset gemacht, sondern konnten auch in sozialpolitische Themen eintauchen, die das Projekt behandelt. Das steht bei allem Engagement im Vordergrund“, sagt van Eijk. „Insbesondere freue ich mich auch über die erfolgreiche Kooperation mit den professionellen Studenten der IMK Wiesbaden.“

Die Schule greift dieses Thema ebenfalls in einem Theaterstück auf. Es soll Anfang Juni im Georg-Buch-Haus, Wellritzstraße 38, in Wiesbaden, mit anschließender Podiumsdiskussion aufgeführt werden.