Die Wiesbadener Jugendschauspielschule unterstützt „Aktionsbündnis Rettungsgasse“


Nachrichten Wiesbaden 16.12.2017

Von Nele Leubner

WIESBADEN – Die Hauptdarsteller in diesem Film sind ausnahmsweise mal keine Erwachsenen, sondern die elfjährige Alessia Tekin und der zehnjährige Mattis Ostkämper. Einen Tag lang haben die beiden Nachwuchsschauspieler den Film „Rettungsgasse“ gedreht. Mit einem 30-köpfigen Team und etlichen Komparsen entstand ein Lehrfilm für Feuerwehren, Fahrschulen und die sozialen Medien.

Das Kooperationsprojekt von der Hochschule Rhein-Main, dem hessischen Innenministerium und der Wiesbadener Jugendschauspielschule „Scaramouche“ unterstützt damit das „Aktionsbündnis Rettungsgasse“. Immer häufiger können Einsatzkräfte nicht an einen Unfallort gelangen, weil Autofahrer keine Rettungsgasse bilden oder sie blockieren. Um möglichst viele Menschen zu erreichen und auf das Fehlverhalten vieler Autofahrer aufmerksam zu machen, kam Jonas Wiechert, ein junger Drehbuchautor und Student der Hochschule Rhein-Main, auf die Idee, dieses Thema in seinem Bachelor-Abschlussfilm zu verarbeiten.

In der Nähe der Schiersteiner Brücke wurde extra ein Autobahnstück gesperrt, um die Szenen realistisch darzustellen – das typische Szenario einer blockierten Rettungsgasse: Kinder auf dem Rücksitz eines Pkws, sie streiten sich und die Eltern werden abgelenkt. Feuerwehrauto und Rettungswagen hören sie nicht….Für den Film musste der 27-jährige Regisseur einen kompletten Stau nachstellen.

„Scaramouche“-Leiterin Corinna van Eijk erzählt: „Die beiden Hauptdarsteller wurden extra in zwei Runden für den Film gecastet. Alessia und Mattis nehmen seit drei Jahren bei uns Unterricht und haben die Szene am überzeugendsten gespielt.“

Auch Regisseur Wiechert zeigt sich begeistert: „Der Dreh mit den jungen Talenten hat mir besonders Freude bereitet – vor den Aufnahmen noch ein kurzer Spaß und dann professionell in die Rolle geschlüpft – beeindruckend! Ohne Alessia und Mattis hätten wir das nicht geschafft.“ Aber auch dem Unfallopfer selbst hat er eine Stimme gegeben: „Neben seinem Körper erscheint der Geist des Schwerverletzten und blickt durch den Stau dem Rettungswagen entgegen.“ Gespielt wird er von Denis Larich, der auch am Staatstheater Mainz engagiert ist.